Estland bahnt der Natur neue Wege - in der Fahle Gallery Street!
Quelle: European Union / NEB prizes 2021 / Madrid / Mountain on the Moon
Das im New European Bauhaus Award 2022 eingereichte Projekt der Fahle Gallery Street aus Tallinn bricht im wahrsten Sinne des Wortes auf. Es ebnet der Natur neue Räume und stellt echte Verbindungen her. Künstlerisch wertvoll und als Restrukturierung oder Umnutzung einer alten Papierfabrik. Der Gebäudekomplex wurde zwischen 1908 und 1922 errichtet und stellt jetzt den Übergang des industriellen zu einem postindustriellen Raum dar. Im Mittelpunkt: Der Mensch. Umgeben von der Natur.
Im Zentrum befindet sich die grüne Galerie mit einer schützenden Glasdecke und der Verwendung von dünnem Stahl, der die Stärke der Kalksteinwände ausgleicht. Die Natur nutzt die künstliche Umgebung und bahnt sich neue Wege. Sie stellt mit der natürlichen Wucherung eine Verbindung zu der von uns geschaffenen Architektur her - als Ressource zum Klammern, Klettern, Wurzeln, Nisten und Verstecken. Ziemlich üppig, frei und energiegeladen. Da kann es schon mal sein, dass sich der Boden auftut und sich dabei neue Wurzeln breit machen. Einfach mal machen lassen - das sieht dann auch noch künstlerisch wertvoll und einzigartig natürlich aus.
Die Landschaft für die Galerie ist eine in Estland einzigartige überdachte Straße mit ganzjähriger Beheizung. Dieser glasüberdachte Boulevard ist ein versteckter Schatz im Zentrum des Geschäftsviertels und beherbergt Cafés und Terrassen, Wasserspiele mit Fischen und eine exotische Flora. Jede Ecke, jeder Spalt und jede Nische erfüllt einen Zweck: Risse und Spalten bieten Kletterern Halt, Humus unter losem Gestein schützt empfindliche Wurzeln, und Kratzer dienen als Lebensraum für Pilze. Die Dachkonstruktion ist mit Sonnenschutzglas bedeckt, das vom industriellen Design des Jugendstils beeinflusst ist: Überdachte Atrien und Galerien mit üppigem Grün, darunter Sträucher, Bäume und Kletterpflanzen in Containern. Ein wunderbares Projekt, das zeigt, was passiert, wenn wir uns trauen, , den Dingen freien Lauf zu lassen.
- Catharina Enderlein -
Quelle: 17 Sustainable Goals