Natürlich Holz: Berlin-Tegel macht Luftsprünge.
Öfter mal abheben? Ja. Und zwar anders. “Berlin- Tegel” macht vor, was es bedeutet, Standorte und Areale sinnvoll umzufunktionieren. Auf dem Flughafengelände soll in den nächsten Jahren das Schumacher-Quartier als eines der größten Holzbau-Quartiere der Welt mit über 5.000 urbanen Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen entstehen. Bezahlbar und umweltfreundlich, mit den dazugehörigen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Sportanlagen, Einkaufsmöglichkeiten und viel Grün.
Durchstarten: Im zweiten Leben
Ist das die Antwort auf das Wachstum der Städte? In jedem Fall heißt es heute: Um-, Mit- und Querdenken. Wo gestern noch tausende von internationalen Fluggästen abgehoben sind, begegnen sich morgen die Nachbarn beim Zeitung holen. Warum nicht? Neben der Tatsache, dass dringend benötigter Wohnraum entsteht, schwingt hier ein besonderer Charme mit, der an diesem Ort über Jahrzehnte entstanden ist. Zeit, dieses Erbe mit Geschichte weiterzuentwickeln - im Einklang von Mensch, Natur und Architektur.
Es braucht heute “smarte Verbindungen”. Komplexe Herausforderungen unserer Zeit können nur im Ganzen durchdacht werden - mit den Bedürfnissen des Menschen im Mittelpunkt, im Wissen um endliche Ressourcen und den respektvollen Umgang mit dem, was uns umgibt. Der Chefredakteur Wolf Lotter, sagt dazu in einer Ausgabe der brand eins: „Die alte Welt wollte Komplexität immer reduzieren. Die neue erschließt sie.”
So entsteht wahre, langlebige Kultur. Ein Prozess, in dem Lernen und Weiterentwickeln als das neue “Normal” anerkannt werden. Für die Tegel Projekt GmbH bedeutet das, den ersten Teil der sogenannten “Bauhütte” mit Hilfe von Labs zu konzipieren. Ein Ort des interdisziplinären Austauschs. Im Vordergrund: Gemeinsam entdecken und ausprobieren.
Neue Zusammenschlüsse öffnen neue Perspektiven - oder um es mit den Worten des Pioniers Peter Drucker zu sagen: „Um Wissen produktiv zu machen, müssen wir lernen, sowohl den Wald, als auch den einzelnen Baum zu sehen. Wir müssen lernen, Zusammenhänge herzustellen.”
Im Projekt “Schumacher Quartier” ist der Holzbau nur eines von verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen. Erhalten statt abreißen. Materialien vor Ort aufbereiten, um sie direkt wiederzuverwerten. Baustoffe einsetzen, die ökologisch und potenziell unendlich nutzbar sind. Die Pressesprecherin der Tegel Projekt GmbH, Constanze Döll, sagt: „Insgesamt spielen die Themen Kreislaufwirtschaft und Cradle2Cradle eine große Rolle. Ein in dieser Größe weltweit einzigartiges “LowExergy-Netz” wird das Areal nachhaltig mit Wärme und Kälte versorgen. Mit unserem Mobilitätskonzept testen wir zudem das “autofreie Quartier” und wollen den Beweis antreten, dass jeder, der hier wohnt, trotzdem uneingeschränkt mobil sein kann. Darüber hinaus ist das Schumacher Quartier als “Schwammstadt” geplant und wird zum Berliner Referenzprojekt für die klimaangepasste und wassersensible Stadtentwicklung mit einem besonderen Biodiversitätskonzept.”
Zukunftsfähige Stadtentwicklung braucht den Frei-Raum, um sich zu entfalten. Es gibt nicht DIE Lösung. Wohl aber gibt es weltweit ein hohes Niveau an Wissen und Technologien, die Antworten auf eine Reihe von sozialen, wie ökologischen Herausforderungen bereit halten. Die Entstehung von wertvollen Lebensräumen, die zukunftsfähig sind, kann nur im gemeinsamen Prozess gelingen - mit vielfältigen Köpfen und Entscheidungsträgern, die sich zugunsten einer hohen Lebensqualität verbinden. Weltoffen und sinnvoll.