Essbare Städte: Pflanzen, ernten & genießen.
Die interaktiven Konzepte rund um die sogenannte “Essbaren Stadt” haben mittlerweile mehr als 100 deutsche Städte für sich entdeckt. Nachhaltig anpflanzen, gärtnern, ernten für und mit den Bürgern - inmitten des urbanen Raumes. Das ist essbar, sieht wunderbar aus und fördert Begegnung wie Gespräche.
Überall entstehen Testpiloten, um langfristig die Landwirtschaft auch in die Städte zu integrieren. Aber könnte der Ertrag je reichen, um ganze Metropolen zu ernähren? Noch ist das Zukunftsmusik. Viele internationale Städte, darunter London, bei denen das Phänomen eher als “Urban Farming” oder “Urban Gardening” bekannt ist, machen vor, dass es funktionieren könnte. Ein erheblicher Teil wird hier bereits in Stadtgärten, auf begrünten Dächern oder auf bisher ungenutzten Freiflächen für die Region in Form verschiedener, natürlicher Lebensmittel produziert. Dafür braucht es in der Stadtgestaltung Freiraum.
Tradition neu aufleben lassen
Eine Entwicklung, die nicht neu ist. Bereits in der Nachkriegszeit gab es im Ausland viele Victory Gardens und auch die deutschen Städte waren reich bepflanzt. Vor dem Brandenburger Tor wuchs Obst und Gemüse. Natürlich sind das heute andere Zeiten. Doch auch jetzt gilt mehr denn je: Das Bedürfnis nach Wert und “dem Echten” wächst angesichts der Herausforderungen und passt zu einem neuen, natürlichen Lebensstil. Warum also das, was lange Tradition hatte und gut funktioniert hat, nicht neu und sinnvoll wiederbeleben?
Deutsche Städte werden essbar
Genau das haben sich beispielsweise die Initiatoren der “Essbaren Stadt” aus Köln bereits in 2015 gedacht und dann auch umgesetzt. Neben ausgewählten Plätzen, wie am Carlswerk in Köln-Mülheim, werden urbane Gemeinschaftsgärten und “Essbare Plätze im Veedel” angelegt. Auch in Schulen oder Kitas wird zunehmend gegärtnert. Insgesamt sind so in Köln bisher über 30 verschiedene gärtnerische Initiativen entstanden, die für ein neues Bewusstsein in der Region sorgen und als Projekt von Bürgern, Stadtverwaltung und Politik gemeinschaftlich unterstützt und gestaltet werden.
Florian Sander, Geschäftsführer im Ernährungsrat für Köln & Umgebung e.V. und einer der Initiatoren der “Essbaren Stadt” in Köln, ist sich sicher: „Es zeigt sich, dass die Bürger und Bürgerinnen sich wieder mehr Nachhaltigkeit und aktive Mitsprache bei der Gestaltung des urbanen Umfelds wünschen. Gerade jetzt in der Krise ist vielen bewusst geworden, wie schön es ist, gemeinschaftlich zu pflanzen, zu gärtnern und selbst etwas für das eigene Umfeld zu produzieren.”
Dieser besondere Austausch und die Begegnung mit Nachbarn sorgt für ein neues Gefühl der Verbundenheit - auch mit der Region. Sie wertet das Stadtbild optisch auf und verlängert das Natur-Gefühl einfach in den urbanen Raum.
Sinnvoll!