Wachsen zusammen: Natur und Architektur - Innen & Außen.

Photo: Magda Ehlers


Natur und Architektur sind ein Dream-Team. Die Verschmelzung im Inneren und im Äußeren sieht schön aus und hat zahlreiche Vorteile für uns als Mensch. Eine reiche Pflanzenkultur filtert die Luft, reduziert Kohlendioxid-, Stickstoffdioxid- oder die Feinstaubbelastung und sorgt ganz natürlich für eine gute Akustik und Atmosphäre. Im Äußeren spendet viel Grün Schatten, hält Gebäude je nach Jahreszeit warm oder kühl und absorbiert Regenwasser. Diese Flora ist natürlich auch für die Fauna gut und entsprechend bildet sich hier eine vielfältige und reiche Artenvielfalt aus. Aus guten Gründen wachsen Natur und Architektur erfreulicherweise nun sichtbar überall rund um den Globus zusammen und gemeinsam sogar über sich hinaus.


Denke mal nach: Warum sollte ein Garten nicht auch hoch über den Dächern der Stadt wachsen oder an Wänden im Inneren eines Gebäudes? Das natürliche Grün - überall auftauchend und wiederkehrend - verschönert das Stadtbild und sorgt - sobald du in der Nähe bist - für eine ruhige Wohlfühlatmosphäre. Ziemlich entschleunigend. Und das ist doch das, was wir angesichts der Hektik im Stadtraum wollen. All das geht: An Platz mangelt es uns vertikal ja auch im Stadtraum nicht. Daher: Zeit für einen Perspektivwechsel und die Erkenntnis, dass die Verschmelzung einer natürlichen Umgebung mit unserer Architektur bereichert und unsere Sinne auf allen Ebenen aufblühen lässt. Ein gutes Gefühl! Wir müssen auch hier dafür nicht alles neu bauen, es lässt sich das, was schon da ist, ganz einfach um ein Vielfaches verschönern.


Photo: SINNFLUT im meet MOMENTUM Office.

Die Stadt der Zukunft ist grün

Das ist doch wirklich eine himmlische Bereicherung für die Architektur im Stadtraum. Alleine die Farbe - übrigens, die der Hoffnung - wirkt positiv und strahlend. Zudem haben wir immer mehr Möglichkeiten in der Technologie und intelligente Baukastensysteme, die Pflanzen auch auf großen Flächen geschickt einzubetten verstehen. Entsprechend liegt bei den Experten für Pflanzen und Landschaftsarchitektur eine große Verantwortung und viel Tüftlersinn, die Natur in die Stadt einziehen zu lassen und damit ein völlig neues Bild zu formen. Das benötigt eine neue Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Experten aus diesem Segment, die in Planungsprozesse von Beginn an eingebunden werden, um intelligente Lösungen in die klassische Architektur sinnvoll zu integrieren.

Schwebende Pflanzen

Einer der Experten auf diesem Gebiet ist Wolfgang Plattner vom G.K.R. Seine Erfindung: Schwebende Pflanzen. Mit dem Schweben, so beschreiben es die Kollegen von der Süddeutsche Zeitung, ist die patentierte Technologie gemeint, die eine Art “Überredungskunst” bei den Pflanzen betreibt. Ihnen wird in den Begrünungssystemen suggeriert, sie seien, was Wasser und Nährstoffe angeht, bereits "im Schlaraffenland". Daher tun sie genau das nicht, was Pflanzen normalerweise immer erdwärts tun: sich in Richtung Nährstoffe auswurzeln. Praktisch: So reduziert sich der Wasserverbrauch von Begrünungen laut G.K.R. "um bis zu achtzig Prozent auf nachhaltige Weise". Langfristig haben die Pflanzen genug Platz und durch das natürlich eingeschränkte Wurzelwachstum muss sich die Architektur als vertikales Traggerüst (Wand) oder als horizontale Konstruktion (Dach) nicht dem Pflanzenwachstum in irgendeiner Weise dynamisch anschmiegen. In solchen intelligenten Konstrukten wird das Zusammenspiel von Natur und Architektur dann auch pflegeleicht und flächendeckend einsetzbar.

Grün - aus eigener Erfahrung

Gleiches gilt für die sicherlich einfachere, aber genauso wirksame Begrünung in Innenräumen. Ich spreche - innen wie außen - aus Erfahrung: In meinem Studiumszweig der Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt auf Landschaftsarchitektur / Gartenkunst und in meiner beruflichen Laufbahn mit vielen Umsetzungen der “nachhaltigen Kommunikation und Erlebnisse im (Stadt-)Raum” für Städte, Unternehmen und Marken, kann ich sagen: Insbesondere grüne Flächen, kombiniert mit ästhetischer Architektur, durchdachter Kommunikation und einer Intelligenten Infrastruktur, ergeben verbunden, stimmige Konzepten, die auf uns als Mensch positiv wirken. Ich erinnere mich an riesige konzipierte Minzfelder zum “selbst pflücken” im Stadtraum, außergewöhnliche Installationen für Hamburg oder Wien und besondere Expo-Stände, die schnell und simpel das Gefühl eines ganzen Landes transportierten. Dieses Zusammenspiel ist faszinierend und erfordert immer wieder den Detail- und gleichzeitigen Weitblick. Darin liegt unglaublich viel Spielraum, der einen Rahmen schafft und natürliche Geschichten im Raum erzählt. Vor allem begeistern uns solche Erlebnisse, sie bleiben in Erinnerung und regen dazu an, wieder mehr Gespräche miteinander zu führen.

Aktuell zeigt sich das für mich wieder ganz überdeutlich, denn wir sitzen seit wenigen Wochen in unseren Büro-Innenräumen selbst im “vertikalen Garten”. Quer über unsere Steinwand im Hinterhofloft ranken viele kleine Pflanzen, die gemeinsam mit Carsten Stakalies von “Grüne Lebensräume”, als natürliches Gesamtkunstwerk eine unglaublich schöne Wirkung entfalten. Ein lebendiges Gefühl: Selbst an stressigen Tagen erdet das und strahlt Harmonie aus. Zudem sorgt es für Gesprächsstoff und eine Atmosphäre, die im Alltag entschleunigt, Besucher*innen erfreut und aus einem Office viel mehr rausholt. Ein Ort, an dem wir uns wohlfühlen und mit Sicherheit auf mehr Ideen für eine gesunde Zukunftsstadt kommen!

In diesem Sinne freue ich mich überall auf viel Grün, das weit über sich hinauswächst!

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