Gutes aus Österreich: Natürliches Lego für Erwachsene - Vivihouse aus Wien macht vor wie das geht!

Vivihouse, © European Union 2021, NEB prizes winner

Echt schön und vollständig durchdacht: Das Vivihouse aus Wien gewinnt zurecht in der Kategorie "Techniken, Materialien und Prozesse für Konstruktion und Design" den New European Bauhaus Award 2021. Was gibt es hier zu lernen? Ganz schön viel: Das vollmodulare Baukastensystem ist so bis ins letzte Detail durchdacht, dass vor allem das Erneuer- Wiederverwend-, und Recylebare im Vordergrund stehen. Nachhaltige und ressourcenschonende Komponenten kommen zum Einsatz, aber auch die Idee eine Art “Do-It-Yourself-Bausystem” einzuführen, dass es Planer:innen, aber auch anderen Akteur:innen ermöglicht, einfach und individuell Bauteile nach Bedarf zusammenzusetzen.

Vivihouse ist langlebig und vielseitig, kann leicht an verschiedenen Orten ab- und aufgebaut, an Grundstücke oder Nutzungen angepasst werden und erreicht sogar bis zu sechs Stockwerke. Wie du gut erkennen kannst, sieht das Design natürlich schön aus. Falls du dir das mal live ansehen willst, schau doch mal bei unseren österreichischen Nachbarn vorbei: Hier steht der Prototyp des Vivihouses im 21 Gemeindebezirk - in unmittelbarer Nähe zum Überquartier in der Schanze. Dieses besondere Viertel ist als dialogorientierter Bauträgerwettbewerb sowieso in sich bereits darauf angelegt, gemeinschaftliche Quartiere zu erschaffen, die soziale Komponenten berücksichtigen, bedürfnisorientiert und zukunftsweisend sind.

Vivihouse, © European Union 2021, NEB prizes winner

Das umweltfreundliche Baukasten-System

Das Bausystem verbindet technologische und soziale Fortschritte mit dem Kernziel das Bauen einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Vivihouse wurde als Werkzeugkasten für Planer geschaffen, der es ermöglicht, selbständig erschwingliche Ökogebäude zu entwerfen und umzusetzen, die den örtlichen Gegebenheiten einfach angepasst werden. Ein modulares System, indem jedes Element separat entwickelt und gebaut wird, gleichzeitig aber alle Teile kompatibel bleiben.

Die tragende Struktur ist aus Holz gefertigt. Strohballen dienen als Hauptmaterial und die Verwendung von Lehmputz macht die Kunststoff-Dampfsperre überflüssig. Laut dem New European Bauhaus reduziert das Vivihouse den Kohlenstoff-Fußabdruck, indem es ausschließlich auf erneuerbare und natürliche Materialien setzt. Der dreistöckige Prototyp (mit einer Fläche von etwa 80 Quadratmetern) speichert 15 Tonnen an bilanzierten CO2-Äquivalenten an Treibhausgasemissionen, was entscheidend ist, da bis zu 39 Prozent dieser Emissionen mit der Entwicklung und Nutzung von Gebäuden verbunden sind.

Die modularen Strukturen sind wiederverwendbar, wiederverwertbar und abbaubar, mit geringem Energieverbrauch und geringer Baufläche. Ein durchdachter Kreislauf und - ganz wichtig - gleichzeitig ein Projekt, das auf Gemeinschaftsbildung als Grundwert setzt und das Rahmenprogramm gleich mitliefert: Von der Open-Source-Strategie für Planer:innen, über niederschwellige und pädagogische Workshops für Mitbauende, bis hin zur Anpassungsfähigkeit und Erschwinglichkeit für Nutzer:innen und Bauherr:innen.

Ganz schön durchdacht und wieder ein Mal ein Bespiel dafür, wie wunderbar Beautiful. Sustainable. Together. für unsere Zukunft funktionieren.

Mehr zu allen Gewinner:innen des New European Bauhaus Awards 2021 findest du hier: https://2021.prizes.new-european-bauhaus.eu/winner-virtual-exhibition

- Catharina Enderlein -

Vivihouse, © European Union 2021, NEB prizes winner

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