Kultur-Schätze aus Lettland: Alt und Neu spielend verbinden!

Quelle: European Union / NEB prizes 2021 / Lettland

Alt und Neu: Passt das zusammen? Klar. Das macht es doch überhaupt erst spannend. Die Bewahrung des kulturellen und historischen Erbes ist eine wichtige Hommage für künftige Generationen. Gebäude und Städte, die diesen Balanceakt und die stetige Verpflechtung schaffen, nehmen wir meistens als besonders harmonisch, spannend und schön wahr. Wien zum Beispiel kann das echt gut. Das gleiche Ziel verfolgten auch die Planer und Reuse Experten dieser ”Burgruine” in Dobele, Lettland. Eingereicht in der NewEuropeanBauhaus-Kategorie "Bewahrtes und verwandeltes Kulturerbe".

Die kühne Idee des Architekten Pteris Blms: In den Ruinen mit modernen Materialien einen Raum bauen, der die bestehende Silhouette beibehält, ohne in das Alte einzugreifen. Hier werden alte Meisterelemente und neue Technologien ganz einfach kombiniert. Klug! Und sehr passend für besondere Museums- und Tagungsräume oder Informationszentren. Ganz sicher ist dieser Balance-Akt ein Weg, auf den du dich einlassen musst. Abreißen kann ja nun echt jeder. Reuse heißt das Zauberwort oder wandeln - behutsam und mit Respekt gegenüber dem, was schon erschaffen wurde. Mit dem Sinn für das Neue und im Gedanken, die Dinge miteinander bestmöglich zu verbinden. Die Verschmelzung von zwei Welten.

Quelle: 17 Sustainable Goals

Mit Liebe zum Detail

Die Entwicklung des Projekts und die Erteilung der Baugenehmigung dauerten 15 Jahre, wobei es immer wieder zu Unterbrechungen kam. Puh, das braucht aber viel Geduld. Hat sich aber gelohnt: Das Mauerwerk steht noch und blüht ja offensichtlich wieder neu auf. Du transportierst damit ein Stück Geschichte, Emotionen, Ereignisse - das macht es besonders. Größte Sorgfalt wurde auf die Erhaltung des Verputzes gelegt, der eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der Burgruine Dobele im Vergleich zu anderen ähnlichen lettischen Bauwerken darstellt.

Die neuen Strukturen und Oberflächen sind einer Reihe neutraler historischer Elemente unterworfen, die mit Putz überzogen sind. Die weitgehende Verwendung von Glas und erweiterten Stahlkonstruktionen vermittelt den Eindruck von Transparenz und Leichtigkeit. Auf diese Weise gewinnt das Gebäude-Profil ein neues Element. Den Hauptgewinn erhält aber wohl hier das Gesamtkunstwerk, was nachhaltig durchdacht hoffentlich noch viele Generationen erfreuen wird.

- Catharina Enderlein -