L'évolution: Starke Wurzeln wachsen im Sturm.

Photo Credit: Jeremy Bishop

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Bist du dem Sturm gewachsen? Eine Frage, die sich vielleicht manch Einer heute - am Tag des Sturmes auf die Bastille in Frankreich - oder bei zahlreichen Stürmen der letzten Monate stellt. Von der Natur und im Speziellen von Bäumen lässt sich viel lernen: Mit jedem Sturm wird deren Fundament nur stärker. Die Wurzeln festigen sich und wachsen. Eine interessante Erkenntnis, denn viele Baumarten überleben bereits seit Jahrtausenden und sind standhafter denn je.

Schwingungen gleichen Wind aus

Bäume passen sich im Laufe ihres langen Lebens und aufgrund des langsamen Wachstums perfekt an die äußeren Umwelteinflüsse an. Laut den Experten von “Baumsicht”, sind sie es gewohnt, starken Winden ausgesetzt zu sein und reagieren darauf mit entsprechendem Wachstum. Im Wind auch mal heftig zu schwanken, ist übrigens normal - meistens sieht das gefährlicher aus, als es ist. In Wahrheit wird mit diesen Schwingungen der Wind ausgeglichen, ohne das Äste abknicken oder abbrechen. Beruhigend, denn was die Natur schafft, werden wir als Mensch auch schaffen. Also Immer schön flexibel in Bewegung bleiben, sollte es gerade stürmisch sein.

Photo: Felix Mittermeier

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Hoch hinaus: Vielfältige Baumtypen - vielfältige Strategien

Der Wetterexperte und gelernte Diplomforstwirt Christian König, von der Agentur “Wetter - Klima - Umwelt” sagt: “Es gibt verschiedene Baumarten-Typen, die sich unterschiedlich verhalten und ihr eigenes Wachstum mit individuellen Strategien angehen. Bei den Nadelhölzern beispielsweise handelt es sich um sogenanntes “Zugholz”, das windzugewandt mutig dem Sturm entgegentritt. Laubbäume reagieren da völlig anders. Sie wachsen durch das Druckholz und drücken sich gewissermaßen windabgewandt vor dem Sturm. Das alles ist äußerst interessant und sicherlich auch auf Verhaltensweisen anderer Organismen und Lebewesen übertragbar. Eines ist aber klar: Stürme sorgen dafür, dass sich das Fundament immer weiter festigt.”

Wieso gibt es dann aber doch immer wieder Bäume, die während des Sturms abknicken und das Unwetter nicht überstehen? Laut Experten ist es wichtig, das Bäume natürlich und langsam wachsen, um sich in Ruhe zu festigen. Solch eine Baumart ist gestärkt und aus sich selbst heraus in der Lage, im Gleichgewicht mitzuschwingen. Standhaft, um sich flexibel auch unangenehmen äußeren Bedingungen zu stellen. Mehr noch: Da wächst anscheinend eine Art Willensstärke mit, die sich dann eben auch äußerlich in starken Wurzeln und einem gesunden Blattwerk zeigt.

Da Bäume über feine Antennen und Netzwerke untereinander verfügen und auf Kooperation setzen, erfreut das natürliche Wachstum auch die Nachbarn. Die Stärke eines Baumes überträgt sich sozusagen auf die Gemeinschaft und sorgt für ein harmonisches Gleichgewicht. Auch für uns als Mensch ist das beeindruckend. Genau das macht vermutlich die besondere Ruhe und Stärke in einem gut funktionierenden Wald aus. Ein Gefühl des Urvertrauens, das gerade in diesen Krisen- und Sturmzeiten viele von uns raus in den heimischen Wald treibt. Rausgehen, Kraft tanken, der natürlichen Evolution begeistert zusehen und mitwachsen!

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